Die wichtigsten Funktionen einer Inhouse Bank

Viele global agierende Unternehmen haben mit dezentralen Cash Management und Treasury-Abläufen zu kämpfen, bei denen jede Tochtergesellschaft oder Geschäftseinheit eigene Bankbeziehungen und ein eigenes Cash Management unabhängig verwaltet. Mit komplexen Folgen: Fragen wie die nach der konsolidierten Cash-Position, den tatsächlichen Währungsrisiken und dem geschäftsweiten Liquiditätsrisiko sind schwer, wenn nicht gar unmöglich zu beantworten.

Als Treasurer oder Cash Managerin kennen Sie die damit verbundenen Risiken. Langfristig ist diese Situation untragbar. Es muss etwas getan werden, und zwar richtig. Wie es der Zufall wollte, kam ich mit dem Top-Experten von Nomentia über die wichtigsten Merkmale einer Inhouse-Bank ins Gespräch:

Unser Experte

Jouni Kirjola ist Leiter der Abteilung Solutions and Presales bei Nomentia und verfügt über fast 20 Jahre Erfahrung in dieser Position. Jouni hat sich auf Zahlungen, Liquiditätsprognosen, Inhouse-Banking und Reconciliation spezialisiert und ist vom Produktmanagement zum Presales gewechselt. Seine umfassende Erfahrung und sein tiefes Wissen über Finanzlösungen machen ihn zu einer Schlüsselfigur bei der Bereitstellung maßgeschneiderter Lösungen, die den Bedürfnissen der Kunden entsprechen und den Erfolg von Nomentia vorantreiben.

 Was ist eine Inhouse Bank?

Eine Inhouse Bank ist eine zentralisierte Finanzabteilung innerhalb eines Unternehmens, die als interne Bankeinheit fungiert. Sie wird in der Regel von großen multinationalen Unternehmen eingerichtet, um die Finanzressourcen des Unternehmens effizienter zu verwalten und zu optimieren.

Die wichtigsten Merkmale einer Inhouse Bank

• Zentralisierte Treasury-Abläufe: Die Inhouse Bank vereint die Funktionen Cash Management, Devisenhandel, Finanzierung und Risikomanagement für alle Tochtergesellschaften.
• Interne Finanzierung: Tochtergesellschaften können Kredite bei der Inhouse Bank aufnehmen, anstatt bei externen Finanzinstituten.
• Cash Pooling: Die interne Bank bündelt die Barmittel aller Tochtergesellschaften, um die Liquidität zu maximieren und Kreditkosten zu minimieren.
• FX-Management: Die Inhouse Bank erleichtert interne Devisentransaktionen zwischen Tochtergesellschaften und verringert so die Abhängigkeit von externen Devisenbörsen.
• Zahlungsabwicklung: Sie wickelt Zahlungen für Tochtergesellschaften ab.
• Compliance und Kontrolle: Sie hilft bei der Überwachung und Einhaltung globaler Finanzvorschriften und sorft für interne Kontrolle über den Cashflow.

Inhouse Bank-Software: Kann man darauf verzichten?

In der Praxis funktioniert eine Inhouse Bank wie folgt: Ein multinationales Unternehmen mit Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern kann eine Inhouse Bank nutzen, um alle Finanztransaktionen zu zentralisieren. Benötigt beispielsweise eine europäische Tochtergesellschaft Finanzmittel, kann die Inhouse Bank Geld aus den Barreserven einer asiatischen Tochtergesellschaft verleihen, wodurch die Notwendigkeit externer Kredite vermieden wird. Diese Einrichtung kann mehrere Vorteile mit sich bringen, wie zum Beispiel:

• Kosteneinsparungen: Reduziert Transaktionsgebühren und Zinsaufwendungen, indem die Abhängigkeit von externen Banken minimiert wird.
• Verbessertes Liquiditätsmanagement: Optimierung des Cashflows durch Zentralisierung der Mittel mehrerer Tochtergesellschaften.
• Besseres Risikomanagement: Bereitstellung von Instrumenten zur internen Steuerung finanzieller Risiken wie Währungsschwankungen oder Zinsänderungen.
• Operative Effizienz: Rationalisierung der Finanzabläufe durch Beseitigung von Redundanzen und Bereitstellung konsistenter Prozesse.
  
  

Es gibt jedoch auch Herausforderungen wie zum Beispiel:

• Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Der Betrieb einer Inhouse Bank in verschiedenen Rechtsordnungen erfordert die Einhaltung komplexer Vorschriften.
• Anfängliche Komplexität der Einrichtung: Die Einrichtung einer Inhouse Bank kann mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden sein.
• Technologieabhängigkeit: Für einen effektiven Betrieb sind ausgefeilte Finanzsysteme und eine entsprechende Infrastruktur erforderlich.

Es liegt deshalb an jedem Unternehmen selbst, die Vorteile gegen die Herausforderungen abzuwägen. Vergleichen wir:

Kernfunktionen einer Inhouse Bank: Worauf sollten Sie achten?

• Integration mit globalen Banken und Finanzinstituten: Durch die automatische Integration mit mehreren Bankkonten und Finanzinstituten werden Cashflow-Daten in Echtzeit konsolidiert und ein genauer und umfassender Überblick über die Cash-Positionen aller Tochtergesellschaften gegeben. „Wenn Sie sofortige Einblicke in die Liquidität benötigen, wie zum Beispiel für die Finanzierung dringender Projekte oder die Reaktion auf unerwarteten Cash-Bedarf, gewährleisten Echtzeitdaten eine genaue Entscheidungsfindung über alle Einheiten und Gerichtsbarkeiten hinweg.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Finanzsystemintegration: Durch die nahtlose Verbindung mit ERP- sowie anderen Finanzsystemen und -plattformen werden alle Intercompany-Transaktionen wie Zahlungen, Darlehen und andere zentralisiert, wodurch eine einheitliche Sicht auf die globalen Cashflow-Daten entsteht. „Ideal für Szenarien, in denen eine zentralisierte Finanzplanung erforderlich ist, da sie eine präzise Kontrolle über die Liquidität bietet und die Prognosegenauigkeit in einer einzigen konsolidierten Umgebung verbessert.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Echtzeit-Cash-Positionierung und -Prognose: Die Echtzeit-Cash-Verfolgung und -Prognose liefert dem Treasury-Team umsetzbare Erkenntnisse zur Liquiditätsverwaltung, zur Planung des Cash-Bedarfs und zur Optimierung des Cashflows. Dies ist besonders in Zeiten von Volatilität oder wirtschaftlichen Abschwüngen von Vorteil, in denen die Vorhersage des Cash-Bedarfs es dem Unternehmen ermöglicht, teure externe Kredite oder verpasste Investitionsmöglichkeiten zu vermeiden.
• Intercompany-Abrechnungs- und Abstimmungsfunktionen: Die automatisierte Verrechnung von Verbindlichkeiten und Forderungen zwischen Tochtergesellschaften vereinfacht die Intercompany-Abrechnungen und reduziert redundante Geldtransfers. „Diese Inhouse-Bank-Funktionen helfen Unternehmen mit hohen Intercompany-Transaktionen, da sie Kosten senken, die Abstimmungsgenauigkeit verbessern und den Cashflow innerhalb des Unternehmens optimieren.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Automatisierte Zahlungsabwicklung: Durch die Automatisierung von Zahlungen und deren Weiterleitung über eine Inhouse Bank können Tochtergesellschaften Auszahlungen ohne manuelle Eingriffe abwickeln, was die betriebliche Effizienz verbessert und Verzögerungen reduziert. „Dies ist nützlich für Treasury-Teams, die große Mengen an Transaktionen zwischen Tochtergesellschaften verwalten, da die Inhouse Bank es dem Treasury ermöglicht, Zahlungen umgehend auszuführen, Fristen einzuhalten und menschliche Fehler zu minimieren." – Jouni Kirjola, Head Solutions and Presales, Nomentia
• Zentralisierte Cash-Pooling-Verwaltung: Beim zentralisierten Pooling werden überschüssige Barmittel von Tochtergesellschaften auf einem zentralen Konto konsolidiert, die Abhängigkeit von externen Krediten verringert und die Zinserträge optimiert. „Die zentralisierte Cash-Pooling-Verwaltung ist für Unternehmen von Vorteil, die ihre Fremdkapitalkosten senken, ihre Investitionsrenditen verbessern oder interne Mittel für Projekte nutzen möchten, anstatt sich auf die Finanzierung durch Dritte zu verlassen.“, Jouni Kirjola, Head Solutions and Presales, Nomentia
• Betrugserkennung und Zahlungssicherheit: Moderne Tools zur Betrugsprävention, die Genehmigungs-Workflows und rollenbasierte Sicherheit umfassen, schützen Finanzdaten und verhindern unbefugten Zugriff, wodurch das Betriebsrisiko reduziert wird. „Diese Funktionen einer Inhouse Bank sind besonders in großen Organisationen mit komplexen Genehmigungsstrukturen von entscheidender Bedeutung, da sie einen kontrollierten Zugriff ermöglichen und die Wahrscheinlichkeit von internem und externem Betrug verringern.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Unterstützung mehrerer Währungen: Multinationale Unternehmen, die mit mehreren Währungen arbeiten, profitieren erheblich von automatischen Umrechnungen, die Währungsrisiken minimieren und die globale Cash-Kontrolle und -Verwaltung vereinheitlichen. „Die Unterstützung mehrerer Währungen ist ideal für die Verwaltung internationaler Transaktionen, bei denen sich schwankende Wechselkurse auf den Cashflow auswirken können. Die Unterstützung mehrerer Währungen durch die Inhouse Bank Software ermöglicht es Treasury-Teams, eine konsistente Cash Visibility aufrechtzuerhalten und Währungsverluste zu vermeiden.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Benutzerfreundliche Oberfläche: Ein intuitives Design der Inhouse Bank-Software fördert die schnelle Akzeptanz in den Tochtergesellschaften und gewährleistet eine konsistente Nutzung und Ausrichtung an den unternehmensweiten Finanzrichtlinien. „In Umgebungen mit unterschiedlichen Teams reduziert eine benutzerfreundliche Oberfläche die Schulungszeit, fördert die Standardisierung von Prozessen und verbessert die Compliance in verschiedenen Regionen.“
• Skalierbarkeit für Wachstum: Eine skalierbare Inhouse Bank Software kann mit wachsenden Transaktionsvolumen, neuen Tochtergesellschaften und sich entwickelnden Finanzstrukturen Schritt halten und unterstützt gleichzeitig das langfristige Wachstum des Unternehmens. „Skalierbarkeit ist besonders für schnell wachsende Unternehmen von Vorteil, da sie es Treasury-Abteilungen ermöglicht, zu expandieren, ohne neue Software zu benötigen, wodurch Unterbrechungen und zusätzliche Kosten vermieden werden.“ – Jouni Kirjola, Head of Solutions and Presales, Nomentia
• Engagierter Kundensupport: Ein zuverlässiger Support stellt sicher, dass technische Probleme mit der Inhouse Bank Software schnell gelöst werden, was eine reibungslose Implementierung und einen effizienten laufenden Betrieb ermöglicht. Engagierter Support ist besonders während der Implementierungsphase und bei der Einführung neuer Funktionen unerlässlich, da er den Benutzern fachkundige Unterstützung bietet und Ausfallzeiten bei kritischen Vorgängen reduziert.
• Erweiterte Berichterstellung und Analyse: Detaillierte Analyse- und Berichtsfunktionen einer Inhouse Bank Software sind von entscheidender Bedeutung, da sie es Treasury-Teams ermöglichen, den globalen Cashflow zu überwachen, die Leistung zu verfolgen und datengestützte Entscheidungen zu treffen. Sie werden bei der Entwicklung strategischer Initiativen oder der Anpassung von Richtlinien für das Cash Management immer nützlicher, da sie Erkenntnisse liefern, die dem Unternehmen helfen, seine finanziellen Ziele zu erreichen und sein Cash Flow Management zu optimieren.

Das Urteil: Wichtige Funktionen, auf die Sie bei einer Inhouse Bank achten sollten

Inhouse Bank Software ist für multinationale Unternehmen unverzichtbar geworden, um globalen Treasury-Abläufe zu optimieren, die externe Kreditaufnahme zu reduzieren und die Cash Visibility über alle Einheiten hinweg zu verbessern. Zu den wichtigsten Funktionen, auf die Sie achten sollten, gehören die Integration mit mehreren Bankkonten und ERP-Systemen, die Bereitstellung einer einheitlichen Ansicht der Cash-Positionen und die Konsolidierung von Intercompany-Zahlungen. Echtzeit-Cash-Positionierungs- und Prognose-Tools ermöglichen ein proaktives Liquiditätsmanagement, während Intercompany-Abrechnungsfunktionen das Konto-Netting automatisieren und Kosten minimieren. Weitere unverzichtbare Funktionen sind die zentrale Cash-Pooling-Funktion, eine robuste Sicherheits- und Betrugspräventionsfunktion, die Unterstützung mehrerer Währungen und eine benutzerfreundliche Oberfläche. Diese Funktionen steigern nicht nur die Effizienz, sondern erleichtern auch die Einhaltung von Vorschriften und unterstützen die Skalierbarkeit des Unternehmens.

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