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23.1.2024 | Zuletzt aktualisert am 16.10.2024

4 min

Wie geht physisches Cash Pooling und Target Balancing im TMS?

Cash Pooling ist eine beliebte Lösung für das Saldenausgleichsverfahren (auch Balance Netting genannt), um einen besseren Zugang und Übersicht über die Liquiditätspositionen der Gruppe zu erhalten - dadurch wird eine Struktur in Echtzeit ermöglicht, die länderübergreifend und mehrwährungsfähig ist. Cash Pooling kann zusammen mit Target Balancing ein integraler Bestandteil der Cash-Management-Strategie einer Gruppe sein, um die Möglichkeit zu haben, liquide Mittel in der gesamten Gruppe zu mobilisieren.

 

Was ist Cash Pooling?

Cash-Pooling ist eine Cash-Management-Methode zur Optimierung von Barbeständen innerhalb einer Gruppe. Grundsätzlich gibt zwei verschiedene Formen des Cash Poolings: physisches Cash Pooling und fiktives Cash Pooling. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf physisches Cash Pooling.

Vereinfacht gesagt, fungiert beim physischen Pooling die Hauptgeschäftsstelle (Mutter-/Holdinggesellschaft) als Hub, die überschüssige liquide Mittel der Tochtergesellschaften bündelt und an die Tochtergesellschaften verteilt, die über zu wenig liquide Mittel verfügen. Natürlich gibt es noch weitere Aspekte, die Unternehmen beim Cash Pooling berücksichtigen sollten, wie z. B. Steuern und rechtliche Vorgaben. In der Regel ist die Treasury-Abteilung der Unternehmen für die Cash Pooling-Prozesse und -Vereinbarungen zuständig.

Viele Banken bieten verschiedene Pooling-Optionen an, wir aber konzentrieren uns auf den Prozess, bei dem das Cash-Pooling innerhalb der Gruppe verwaltet wird. Die Vorteile einer konzerninternen Steuerung des Cash Pooling sind vielfältig. Eine Cash Pooling-Funktion innerhalb eines Treasury-Management-Systems (TMS) kann jede Währung abdecken und schafft Bankenunabhängigkeit.

 

Die technischen Voraussetzungen für physisches Cash Pooling

Im derzeitigen wirtschaftlichen Umfeld sehen wir Zinssatzveränderungen und Währungsschwankungen. Dies ist einer der Gründe, warum Unternehmen nach neuen Lösungen für die Verwaltung von währungs- und bankübergreifenden Cash Pooling-Optionen suchen. Darüber hinaus sind Unternehmen daran interessiert, den Pooling-Bedarf mit Intraday-Informationen statt mit Tagesendsalden zu berechnen.

Aber welche technischen Voraussetzungen müssen für die Einrichtung des Cash Pools geschaffen werden? Natürlich ist ein gewisses Maß an Change Management und interner Kommunikation erforderlich. Die tatsächliche Einrichtung des Cash Pools sollte aber einfach sein; Sie sollten in der Lage sein, den gewünschten Saldo pro Bankkonto auszuwählen. Des Weiteren sollten Toleranzen für die entsprechenden Salden und Zahlungsarten definierbar sein -  sowohl für die Ausführung als auch für das Gegenkonto des Mutterkonzerns. Gerade zu Beginn des Cash Pooling-Prozesses sollte das Corporate Treasury die Möglichkeit haben, das Cash Pooling manuell zu verwalten - erst, wenn der Prozess vollständig unter Kontrolle ist, sollte das Cash Pooling automatisiert werden. Auch wenn die Treasury-Richtlinien und -Praktiken von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sind, sollte es möglich sein, die Sweeps (Zero Balancing) oder Tops (Target Balancing) mit Straight-Through-Processing (STP) oder mit den nötigen Genehmigungen durchzuführen. Die Identifizierung von Saldo-Transaktionen in Bankauszügen sollte eine einfache Aufgabe sein.

 

Cash Pooling & In-House-Bank 

Im ersten Teil des Artikels haben wir bereits über Cash Pooling und deren praktische Umsetzung gesprochen. Vielen von Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass das "Intercompany-Darlehen" zwischen dem Mutterkonzern und den Tochtergesellschaften nicht im Detail besprochen wurde. In diesem Kapitel konzentrieren wir uns auf die effiziente Handhabung von IC-Darlehen.

Stellen Sie sich eine Situation vor, in der überschüssige liquide Mittel von dem Bankkonto einer Tochtergesellschaft auf ein Bankkonto des Mutterkonzerns überwiesen werden. Dadurch entsteht ein konzerninternes Darlehen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses IC-Darlehen zu verbuchen - Im Folgenden verwenden wir eine In-House-Bank.

Eine In-House-Bank enthält in der Regel ein oder mehrere Konten, sogenannte Mitgliedskonten pro teilnehmender Tochtergesellschaft. Jede Transaktion, die auf diesen Konten eingeht, wird auf dem Gegenkonto des Mutterkonzerns gespiegelt. In der Regel werden für die Konten Zinsen berechnet - in fortgeschrittenen Systemen gegebenenfalls auch eine Verrechnungssteuer. Bei einer Kombination aus internem Cash Pooling und In-House-Banking wäre das naheliegende Ergebnis, die Sweep- und Top-Transaktionen dem internen Bankkonto einer Tochtergesellschaft zuzuordnen. Dies würde bedeuten, dass alle Cash Pooling-Transaktionen auf einem Mitgliedskonto zu finden wären und die Treasury-Abteilung automatisch die Zinsen für das IC-Darlehen wie gewünscht berechnen könnte. Aber wie genau können die Cash Pooling-Transaktionen dem Mitgliedskonto der Tochtergesellschaft zugeordnet werden? Die Antwort darauf ist zweigeteilt: Erstens muss das TMS sicherstellen, dass Pooling-Zahlungen mit individuellen Informationen versehen sind, die von der Bank zurückgemeldet werden, und zweitens muss ein fortschrittliches In-House-Banking-System vorhanden sein, das in der Lage ist, Pooling-Transaktionen zu identifizieren.

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Target Balancing für die Zentralisierung des Bargelds eines einzelnen Unternehmens in einer Multi-Banken-Umgebung

Es gibt Regionen, in denen selbst die kleinsten Unternehmen mehrere Bankkonten bei verschiedenen Banken unterhalten - und das in nur einem Land. Der Grundgedanke dabei ist, dass es eine oder zwei Hauptbanken gibt und die anderen nur als Instrument für den Einzug von Kundenzahlungen dienen. In einem solchen Fall könnte es interessant sein, die überschüssigen liquiden Mittel von den Sammelkonten auf ein optimiertes Bankkonto im Besitz desselben Unternehmens zu übertragen. Diese Methode ähnelt dem Cash Pooling, aber in diesem Fall ist das Gegenkonto kein Konto des Mutterkonzerns, sondern einfach nur ein anderes Konto desselben Unternehmens. Diese Methode funktioniert natürlich auch bei länder- und währungsübergreifenden Transaktionen, da kein konzerninterner Saldo entsteht.

 

Target Balancing mit einer In-House-Bank  oder einem Hybrid-Ansatz

In diesem Blog konnten Sie erfahren, wie internes Cash Pooling und Target Balancing für ein Unternehmen durchgeführt werden können. Einige Unternehmen gehen einen Schritt weiter und kombinieren das von Banken angebotene Cash Pooling mit dem internen Cash Pooling. Bei diesem hybriden Ansatz werden die Bankkonten innerhalb eines Cash Pools von einer Bank abgeglichen, während die Top-Konten vom TMS aus verwaltet werden. In Zukunft werden wir uns noch mit weiteren Themen dazu beschäftigen, zum Beispiel wie Target Balancing im bilateralen In-House-Bank-Settlement-Clearing eingesetzt oder wie Intraday-Cash-Forecasting im physischen Cash Pooling genutzt wird.

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