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18.11.2024 | Zuletzt aktualisert am 27.11.2024

19 min

Cash Management Trends für 2025


In Kürze:

Proaktives Cash Management gewinnt im Zuge der fortschreitenden komplexen Entwicklung des globalen Geschäftsumfelds zunehmend an Bedeutung. In diesem Artikel erörtern wir die Trends im Cash Managements von Unternehmen für das Jahr 2025 und diskutieren Fragen zur Rolle von Liquiditätsmanagement, Cashflow-Forecasting und Automatisierung im heutigen Geschäftsklima, wie zum Beispiel: Wie hat sich die Bedeutung des Liquiditätsmanagements als Reaktion auf die jüngsten wirtschaftlichen Herausforderungen verändert? Welches sind die effektivsten Instrumente zur kontinuierlichen Messung und Überwachung der Liquidität? Und welchen Einfluss haben Echtzeit-Datenanalysen und der Zugriff auf Finanzdaten auf die Geschwindigkeit und Präzision von Cashflow-Prognosen?

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Der Stellenwert des Cash Managements: Trends und Treiber in 2025 

Wie viel Kapital haben wir im Moment zur Verfügung? Wie hoch ist unser kurzfristiger Liquiditätsbedarf? Wie können wir die Kapitalkosten senken? Es gibt eine Reihe von Fragen, die Cash Manager, Treasury- und Finanzteams beantworten können müssen. Wer stellt die Fragen? CFOs, Finanzdirektoren und Treasurer. Und das aus guten Gründen. 

Mit der zunehmenden Unsicherheit auf dem Markt ist Wissen die halbe Miete. Die andere Hälfte ist, auf wichtige Trends im Cash-Management vorbereitet zu sein.

Schauen wir uns das genauer an:

Cash Management in 2025

Cash management trends in 2025

Bevor wir uns mit den aktuellen Trends befassen, wollen wir zunächst klarstellen, was wir unter den folgenden Begriffen verstehen.

Treasury-Management bezeichnet die strategische Überwachung der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten eines Unternehmens. Darunter fallen Funktionen wie: Liquiditätsmanagement (Sicherstellung, dass das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann), Risikomanagement (Absicherung gegen Währungsschwankungen und Zinsänderungen), aber auch Investitions- und Schuldenmanagement. Finanzplanung und -analyse, wie die Vorhersage künftiger Cashflows und des Finanzbedarfs, gehören ebenfalls dazu.

Das Cash Management, ein Teilbereich des Treasury Managements, konzentriert sich dagegen speziell auf die Verwaltung des Cashflows. Dazu gehören etwa die Cash-Positionierung, das heißt die Erfassung und Verwaltung von Kassenbeständen, sowie das Sicherstellen, dass Zahlungen und Einnahmen pünktlich erfolgen. Außerdem müssen die Beziehungen zu Banken und anderen Finanzinstituten gepflegt werden. Schließlich gehört zu den Aufgaben von Cash Managerinnen udn Managern auch, überschüssige Barmittel in kurzfristige Instrumente zu investieren, um Renditen zu erzielen.

Manche unterteilen dies sogar noch weiter in Daily Cash Management, das sich mit den grundlegenden Aspekten des täglichen Cash-Managements befasst –das heißt etwa mit der Gehaltsabrechnung, den Zahlungen an Lieferanten und dem Einzug von Forderungen. Es geht dabei darum, den Überblick darüber zu behalten, ob genügend liquide Mittel für den unmittelbaren Bedarf vorhanden sind, und darum alles im Gleichgewicht und unter Kontrolle zu halten.

Die 2020er Jahre: Ein Wendepunkt für das Cash Management?

Vor einigen Jahren sagten wir bei Nomentia die zunehmende Zentralisierung des Cash Managements voraus, weil immer mehr Unternehmen nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Rentabilität suchen. Wir waren der Meinung, dass eine Zentralisierung des Cash Managements nicht nur zu einer größeren betrieblichen Flexibilität in Zeiten wirtschaftlicher Umwälzungen führen, sondern auch dazu beitragen könnte, überschüssige liquide Mittel zu minimieren. Durch die Zentralisierung des Cash-Managements kommen Skaleneffekte ins Spiel, die es größeren Konzernen ermöglichen, bessere Zinssätze für Kredite bei geringeren Kosten auszuhandeln.

Eine weitere Vorhersage, die wir getroffen haben, betraf den Zahlungsverkehr in Unternehmen - insbesondere die Entwicklung hin zu einer stärkeren Kontrolle durch Payment Hubs und In-House Banken. Die Automatisierung war (und ist immer noch) ein zentrales Thema, wenn man bedenkt, welche bedeutenden Vorteile sie bei Abgleich- und Abstimmungsprozessen bringen kann. Mit dieser Prognose standen wir nicht alleine da.

J.P. Morgan schrieb im Jahr 2020 darüber, wie das Treasury im Jahr 2025 aussehen könnte, und erwartete, dass ein Großteil der täglichen Aufgaben eines Treasurers, von der Liquiditätsprognose bis zu Zahlungen und Berichten, durch Automatisierung verbessert werden würde. Im Zuge der COVID-19-Pandemie griff auch McKinsey & Company den Gedanken auf, das Cash Management so weit wie möglich zu automatisieren und dadurch menschliche Fehler und Kosten im Zusammenhang mit dem Zahlungsprozess zu reduzieren.

Obwohl sich vieles geändert hat, scheint die neue Normalität um ähnliche Themen herum strukturiert zu sein. Im Deloitte's Global Corporate Treasury Survey aus dem Jahr 2019 wurden beispielsweise die fünf größten Herausforderungen für das Treasury wie folgt aufgeführt: Transparenz über die globale operative Tätigkeit und die damit verbundenen Cash-Risiken, Liquiditätsmanagement, Wechselkursvolatilität, unzureichende Treasury-Systeme und Kapitalrückführung. Wenn wir einen Blick auf das Jahr 2022 werfen, wurde die Kapitalrückführung zwar durch digitale Funktionen ersetzt, der Rest blieb jedoch unverändert. Die Umfrage von 2024 zeigt ein ähnliches Muster: Sichtbarkeit, digitale Fähigkeiten, Liquidität, unzureichende Infrastruktur und Wechselkursvolatilität dominieren weiterhin.

Betrachtet man die Prioritäten des Treasury, wie sie in der jährlichen Treasury-Umfrage von Deloitte angegeben werden, so wird deutlich, dass sich die Cash- und Treasury-Funktionen auf die Verbesserung des Liquiditätsmanagements, die Verfeinerung von Liquiditätsprognosen, Optimierung der Kapitalstruktur, die Erhöhung des Working Capitals und die Minderung von Marktrisiken konzentrieren – was auch den Ergebnissen des PwC Gloabl Treasury Survey 2023 und des EACT Treasury Survey 2023 entspricht. Die Prioritäten bleiben in allen Bereichen gleich: Cash- und Liquiditätsmanagement, Finanzierung und finanzielles Risikomanagement.

Jukka Sallinen, CEO von Nomentia, hat kürzlich einige Gedanken zu den Triebkräften des modernen Cash-Managements geäußert. Im Zuge der Covid-19-Pandemie sind Resilienz und die Vorbereitung auf das Unerwartete immer wichtiger geworden“, sagt er. „Es geht nicht nur darum, bessere Systeme und Prozesse einzurichten, sondern auch sicherzustellen, dass man schnell und effektiv auf Marktveränderungen reagieren kann. Es gibt keine Einheitslösung mehr – Cash-Management-Strategien müssen flexibel genug sein, um sich an die einzigartigen Cashflow-Anforderungen jedes Unternehmens anzupassen – von wirtschaftlichen Bedingungen bis hin zu regulatorischen Änderungen.“

Deshalb...

Die wichtigsten Cash Management-Trends im Jahr 2025

Cash management trends in 2025

Ganz gleich, ob Unternehmen ihr verfügbares Kapital maximieren, Forderungen beschleunigen, Verbindlichkeiten aufschieben oder ihre aktuelle Cashflow-Situation verstehen wollen, um zu entscheiden, wie viel liquide Mittel sie vorrätig halten sollten – im Jahr 2025 ist Cash immer noch King. Und zu den wichtigsten Trends im Cash-Management gehören:

1. Liquidität

In Zeiten wirtschaftlicher Instabilität bieten liquide Mittel einen Puffer zur Deckung unvorhergesehener Ausgaben. Wenn sich die Marktbedingungen ändern und schnelle Entscheidungen erforderlich sind, ermöglicht die Liquidität es Unternehmen, entsprechend darauf zu reagieren. In einem zunehmend globalen und komplexen Geschäftsumfeld erleichtert die Liquidität die Verwaltung internationaler Transaktionen und die Bewältigung von Währungsschwankungen. Eine hohe Liquiditätsquote sorgt für zufriedene Investoren und Gläubiger und erleichtert die Aushandlung besserer Finanzierungsbedingungen und den Zugang zu Kapital.

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das in mehreren Ländern tätig ist. Aufgrund eines plötzlichen wirtschaftlichen Abschwungs sinken die Umsätze in einem seiner Schlüsselmärkte. Da das Unternehmen über einen hohen Bestand an liquiden Mitteln (Bargeld und andere leicht veräußerbare Investitionen) verfügt, kann es seine Gehaltszahlungen, Mieten und andere Betriebsausgaben in dieser Region weiterhin decken, ohne sich um Notkredite bemühen zu müssen.

Die Beachtung der Liquidität kann Unternehmen dabei helfen, kritische Fragen zu klären, wie zum Beispiel:

  • Wie viel liquide Mittel stehen uns derzeit über alle Konten und Regionen hinweg zur Verfügung?
  • Wie hoch ist unsere Liquiditätsquote und wie sieht sie im Vergleich zu Branchenstandards oder den Erwartungen von Investoren aus?
  • Verfügen wir über genügend Liquidität, um in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit anstehende Ausgaben, einschließlich Schuldenverpflichtungen und Betriebskosten, zu decken?
  • Wie schnell können wir im Falle eines plötzlichen Liquiditätsbedarfs durch Finanzierungsoptionen oder die Liquidation von Vermögenswerten auf zusätzliche Liquidität zugreifen?

2. Cashflow-Forecasting

Angesichts der zunehmenden finanziellen Unsicherheiten aufgrund schwankender Zinssätze und Inflation sollten Unternehmen in der Lage sein, ihren Cashflow genau vorherzusagen. Genaue Liquiditätsplanung ermöglichen es Unternehmen, ihre Geschäftstätigkeit zu planen und sich auf potenzielle Liquiditätsengpässe vorzubereiten. Vor allem aber können Cashflow-Prognosen als Grundlage für strategische Entscheidungen herangezogen werden. Können wir in Wachstum oder Expansion investieren? Haben wir genug Barmittel, um unsere Rechnungen zu bezahlen? Müssen wir Kredite aufnehmen? All dies sind Fragen, deren Beantwortung durch Cashflow-Prognosen unterstützt werden.

Nehmen wir zum Beispiel ein mittelständisches Produktionsunternehmen, das die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte plant. Die Zinssätze steigen jedoch, und die Inflation wirkt sich verheerend auf die Materialkosten aus. Durch die Prognose des Cashflows kann das Unternehmen vorhersagen, ob es über genügend liquide Mittel verfügt, um die anfänglichen Einrichtungskosten und die laufenden Betriebsausgaben zu decken. Die Prognose zeigt einen potenziellen Fehlbetrag in drei Monaten auf. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, zusätzliche Mittel im Voraus zu sichern oder seine Investitionspläne anzupassen, um zu vermeiden, dass das Geld ausgeht, wenn es am dringendsten benötigt wird.

Die Liquiditätsprognose kann Unternehmen bei der Beantwortung grundlegender Fragen helfen, wie zum Beispiel:

  • Wie hoch ist unser prognostizierter Cashflow für die nächsten 30, 60 und 90 Tage und wie sicher sind wir uns bei diesen Prognosen?
  • Welche Annahmen und Variablen beeinflussen unsere Cashflow-Prognosen und wie sensibel reagieren sie auf Veränderungen der Marktbedingungen (zum Beispiel Zinssätze, Inflation)?
  • Wie genau haben wir den Cashflow in der Vergangenheit prognostiziert und welche Anpassungen haben wir vorgenommen, um die Genauigkeit in Zukunft zu verbessern?
  • Auf welche potenziellen Liquiditätsengpässe oder -überschüsse müssen wir uns vorbereiten und welche Strategien haben wir, um diese zu bewältigen?


3. Automatisierung

Die Erhöhung des Automatisierungsgrads, insbesondere im Zahlungsverkehr und -abgleich, ist ein immerwährender Trend im Cash-Management. Unternehmen sind bestrebt, manuelle Arbeit zu reduzieren und Ressourcen für strategischere Aufgaben freizusetzen. Mit zunehmender Automatisierung sinken die Kosten für fehlerhafte Zahlungsdateneingaben, Compliance-Verstöße und Betrug. Die Fähigkeit, Unstimmigkeiten schnell zu erkennen und zu beheben, schützt das Betriebskapital und reduziert das Risiko finanzieller Verluste.

Nehmen wir zum Beispiel ein Bauunternehmen, das mehrere große Projekte an verschiedenen Standorten abwickelt. Bei jedem Projekt müssen regelmäßig Zahlungen an Subunternehmer, Lieferanten und Arbeitsteams koordiniert werden. In der Vergangenheit musste das Finanzteam des Unternehmens jede Zahlung manuell genehmigen und bearbeiten. Bei der hohen Anzahl der zu bearbeitenden Zahlungen waren Verzögerungen und sogar gelegentliche Fehler, wie doppelte Zahlungen, nicht vollständig zu vermeiden. Nach der Einführung eines Zahlungssystems, das einen Großteil der Zahlungen und Abgleiche automatisiert, haben sich Effizienz und Genauigkeit deutlich erhöht. Die Automatisierung von Zahlungen stellt sicher, dass die richtigen Beträge pünktlich und fehlerfrei bezahlt werden. Durch die Festlegung von Regeln und Bedingungen für internationale Transaktionen kann das Unternehmen außerdem Zahlungen automatisch zu den günstigsten Wechselkursen planen und so die Auswirkungen der schwankenden Wechselkurse auf die Gesamtkosten reduzieren.

Die Beantwortung der folgenden Fragen kann den Ansatz des Unternehmens zur Automatisierung des Cash-Managements erheblich festigen:

  • Welche Cash-Management-Prozesse, Zahlungen, Abstimmungen oder Cash-Positionierungen automatisieren wir derzeit und wo kann eine weitere Automatisierung den größten Nutzen bringen?
  • Wie viel Zeit und Kosten sparen wir durch die Automatisierung von Routineaufgaben und wie hat sich dies auf die Fehlerquote und das Betrugsrisiko ausgewirkt?
  • Welchen Grad an Echtzeit-Transparenz auf Cash-Positionen und Finanzdaten können wir durch die Automatisierung erzielen?
  • Wie ist unsere Automatisierungsstrategie in andere Systeme (ERP, Treasury, Bankplattformen) integriert, und gibt es Lücken oder Ineffizienzen?

4. Cash Concentration & Optimierung der Kapitalstruktur

Die Zentralisierung des Cash- und Liquiditätsmanagements wird immer mehr zu einem strategischen Instrument. Cash Concentration trägt zur Optimierung der Kapitalstruktur eines Unternehmens bei, optimiert aber auch das Liquiditätsmanagement, senkt die Finanzierungskosten und erhöht die finanzielle Flexibilität – alles entscheidende Faktoren in der heutigen Geschäftswelt.

Stellen Sie sich ein global agierendes Unternehmen vor, das Tochtergesellschaften in mehreren Ländern hat, die jeweils separate Bankkonten führen. Durch die Zentralisierung des Cash-Managements kann das Unternehmen alle überschüssigen Barmittel seiner Tochtergesellschaften auf einem einzigen Unternehmenskonto zusammenführen. Die Vorteile können erheblich sein: Das Unternehmen kann bessere Konditionen für Kredite erhalten oder höhere Renditen für überschüssige Bareinlagen aushandeln. Durch eine bessere Kontrolle über den Cashflow im gesamten Unternehmen können die Finanzierungskosten gesenkt werden und es besteht mehr Flexibilität bei der Reaktion auf Investitionsmöglichkeiten.

Zu berücksichtigende Überlegungen zur Cash Concentration und Kapitalstruktur:

  • Wie bündeln wir Barmittel aus verschiedenen Tochtergesellschaften, Regionen oder Konten und welche Zentralisierungsinstrumente (wie etwa virtuelle Konten, automatisierte Sweeps) setzen wir ein?
  • Wie hat sich die Zentralisierung von Kapital auf unsere Fähigkeit ausgewirkt, das Betriebskapital zu optimieren und die Finanzierungskosten zu senken?
  • Wie schnell können wir auf zentralisierte Barmittel zugreifen und sie verschiedenen Teilen des Unternehmens neu zuweisen, um dringenden Liquiditätsbedarf zu decken?
  • Wie stellen wir Compliance mit lokalen Vorschriften sicher, wenn wir Barmittel über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg zentralisieren?

5. Risik Management & Betrugsprävention

Da die globale Wirtschaftslandschaft immer unbeständiger wird und Inflation und schwankende Zinssätze ihren Tribut fordern, aber auch geopolitische Spannungen die Finanzstabilität beeinträchtigen, wird das Geschäftsleben riskanter. Angesichts strengerer Vorschriften und Compliance-Anforderungen müssen Unternehmen ihre Cash-Management-Praktiken nicht nur zur Steuerung externer, sondern auch interner Faktoren absichern.

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das Rohstoffe aus mehreren Ländern bezieht. Aufgrund geopolitischer Spannungen wird die Währung eines seiner Lieferländer sehr volatil, was seinen Cashflow belastet. Gleichzeitig behindert eine wachsende Zahl von Cyberangriffen seine Arbeit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Betrug unbemerkt bleibt. Durch die Einrichtung eines Currency Netting (oder Currency Pooling) zur Konsolidierung mehrerer internationaler Transaktionen zwischen Tochtergesellschaften und die Abstimmung von Zahlungen und Forderungen in denselben Währungen kann das Unternehmen die Gesamtzahl der Währungsumrechnungen reduzieren, wodurch das Volatilitätsrisiko minimiert wird. Mit zentralisierten Cash-Management-Prozessen kann das Unternehmen auch intelligente Regeln aufstellen, die Betrugsversuche erkennen und verhindern sowie das Working Capital schützen.

Fragen zu Risiken und Betrug, die alle Unternehmen beantworten sollten:

  • Welche Systeme und Prozesse haben wir eingerichtet, um finanzielle Risiken wie Wechselkursvolatilität, Zinsschwankungen oder Marktinstabilität zu erkennen, zu mindern und zu überwachen?
  • Wie schützen wir uns vor Betrug bei der Zahlungsabwicklung und welche internen Kontrollen gibt es, um nicht autorisierte Transaktionen zu erkennen und zu verhindern?
  • Wie stellen wir die Einhaltung der sich weiterentwickelnden globalen regulatorischen Anforderungen im Zusammenhang mit Finanztransaktionen und Berichterstattung sicher?
  • Welche Rolle spielt die Automatisierung bei unseren Bemühungen zur Betrugsprävention und wie effektiv ist unsere Technologie bei der Erkennung verdächtiger Aktivitäten oder Unstimmigkeiten in Echtzeit?

Treiber von Cash Management-Trends aus der Praxis

Drivers of real-world cash management

Wenn man bedenkt, wie nachhaltig bestimmte Trends im Cash-Management in der jüngeren Vergangenheit waren, ist es durchaus angebracht zu fragen:

Warum ist Liquiditätsprognose das Fundament eines effektiven Cash-Managements? 

Um das Konzept zu veranschaulichen, stellen Sie sich ein mittelständisches Elektronikunternehmen vor, das bis 2019 ein stetiges Wachstum verzeichnete. Das Finanzteam des Unternehmens übersah häufig die Liquiditätsprognose, da es über reichlich Barreserven und leichten Zugang zu zinsgünstigen Darlehen verfügte. Sie konzentrierten sich auf andere Prioritäten und gingen davon aus, dass sie die Liquiditätssituation immer im Griff haben würden. Doch mit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie änderte sich alles. Lieferketten wurden unterbrochen, Märkte wurden unberechenbar und Kredite wurden schwieriger zu bekommen. Aufgrund der schlechten Transparenz ihres Cashflows und veralteter Prognosemethoden hatte das Unternehmen Schwierigkeiten, mit plötzlichen Veränderungen bei der Nachfrage und den Zahlungen der Lieferanten Schritt zu halten. Es wurde ihnen klar, dass sie, wenn sie sich mehr auf genaue Liquiditätsprognosen konzentriert hätten, Liquiditätsengpässe hätten vorhersehen und ihre Ressourcen besser verwalten können.

Jetzt, da das Jahr 2025 vor der Tür steht, verlässt sich das Unternehmen auf detaillierte Cashflow-Prognosen, die durch automatisierte Systeme unterstützt werden. So können sie den zukünftigen Cash-Bedarf mit größerer Sicherheit vorhersagen. Für Unternehmen von heute geht es bei der akkuraten Liquiditätsprognosen nicht nur ums Überleben – es geht vielmehr darum, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wer seinen Liquiditätsbedarf genau vorhersagen kann, kann zum richtigen Zeitpunkt in Wachstum investieren, sich in der globalen Wirtschaft zurechtfinden, agil sein und schneller Entscheidungen treffen als seine Konkurrenten. Aber...

Wie stellt Cash-Positionierung sicher, dass ein Unternehmen flexibel bleibt?

Die Wichtigkeit der Geschäftsagilität wird deutlich, wenn wir uns beispielsweise einen globalen Modeeinzelhändler ansehen, der in 12 Ländern tätig ist, von denen jedes seine eigenen Bankkonten, Währungen und Finanzprozesse hat. Ohne einen Echtzeit-Überblick über ihre Cash-Positionen kommt es häufig zu Verzögerungen beim Zugriff auf Gelder, um Lieferanten zu bezahlen oder Gehaltszahlungen zu leisten. Einmal musste das Unternehmen eine dringende Zahlung leisten, um neue Ware für einen großen Verkauf zu sichern, aber es stellte sich heraus, dass auf seinem europäischen Konto nicht genügend Bargeld vorhanden war, während in seinen asiatischen Tochtergesellschaften überschüssige Mittel ungenutzt blieben. Durch diese Verzögerung verpasste das Unternehmen wertvolle Warenbestände, was sich auf den Umsatz auswirkte.

Nach der Einführung eines modernen Tools zur Verbesserung der Transparenz über die globalen Cash-Positionen konnte das Unternehmen sofort erkennen, wo liquide Mittel verfügbar waren, und bei Bedarf Gelder zwischen den Konten transferieren. Durch die genaue Cash-Positionierung blieb das Unternehmen flexibel, traf die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit und verbesserte seine Beziehungen zu Lieferanten, während gleichzeitig sichergestellt wurde, dass alle betrieblichen Anforderungen ohne hektische Suche nach Bargeld gedeckt werden konnten.

Welche Rolle spielt die Automatisierung bei Zahlungen und Abgleichen?

Unser nachfolgendes Beispiel, ein internationales Logistikunternehmen, verarbeitete früher jeden Monat Tausende von Zahlungen an verschiedene Lieferanten weltweit manuell. Dies war nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig – gelegentlich erhielten Lieferanten falsche Beträge oder Zahlungen wurden verzögert. Diese Fehler untergruben das Vertrauen und erhöhten die Kosten, wenn fehlerhafte Zahlungen von verärgerten Geschäftspartnern zurückgefordert werden mussten. Um die Effizienz zu steigern, führte das Unternehmen ein automatisiertes Zahlungs- und Abstimmungssystem ein. Jetzt werden Zahlungen einheitlich, schnell und präzise verarbeitet, während etwaige Unstimmigkeiten in Echtzeit gemeldet werden.

Die im System integrierte Betrugserkennung und Sanktionsprüfung haben zahlungsbezogene Risiken erheblich reduziert und die Einhaltung internationaler Vorschriften sichergestellt. Bei häufigen grenzüberschreitenden Transaktionen konnte das Unternehmen den Zeitpunkt der Zahlungen optimieren und an günstige Wechselkurse anpassen. Die Automatisierung hat das Cash-Management des Unternehmens revolutioniert, indem sie die Zahlungsprozesse beschleunigt, Fehler reduziert und vor Betrug schützt.

Welche Rolle spielt Cash Concentration bei der Maximierung von Liquidität?

Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein weltweit tätiges Unternehmen hat seine liquiden Mittel auf mehrere Tochtergesellschaften in verschiedenen Ländern verteilt. Jede Abteilung verwaltete ihre eigenen Mittel, was den Zugriff auf die gemeinsamen Barmittel für strategische Investitionen erschwerte. Aus diesem Grund war die Gruppe oft gezwungen, Kredite zu hohen Zinssätzen aufzunehmen, um ihren kurzfristigen Bedarf zu decken, während in anderen Regionen große Summen an Barmitteln ungenutzt blieben.

Durch die Umsetzung einer Cash-Concentration-Strategie bündelte das Unternehmen alle überschüssigen Mittel seiner Tochtergesellschaften auf einem zentralen Konto. Dadurch erhöhte es seine Gesamtliquidität und konnte Investitionen selbst finanzieren, anstatt auf externe Kredite angewiesen zu sein. Mit virtuellen Konten und automatisierten Cash-Sweeps maximierte es sein Betriebskapital und optimierte seine Barmittel für strategische Wachstumschancen.

Wie verbessern Bankkonnektivität und Systemintegration die Cash- und Treasury-Abläufe?

Ein multinationales Unternehmen arbeitet mit Dutzenden von Banken weltweit zusammen, von denen jede über eine eigene Bankplattform verfügt. Die Abstimmung der Konten und die Verwaltung der Zahlungen war ein administrativer Albtraum, da häufig manuelle Aktualisierungen über mehrere Systeme hinweg erforderlich waren. Verzögerungen standen auf der Tagesordnung, ebenso wie eine eingeschränkte Cash Visibility sowie häufige Fehler in den Zahlungsdaten.

Um dieses Problem zu lösen, integrierte das Unternehmen sein Finanzsystem mit allen seinen Bankpartnern über eine einzige Plattform. Diese nahtlose Verbindung ermöglichte einen Datenaustausch in Echtzeit und bot einen aktuellen Überblick über alle Barmittel auf den Konten des Unternehmens. Das Endergebnis war nicht nur eine schnellere Zahlungsabwicklung und genauere Abgleiche, sondern auch eine Optimierung des gesamten Treasury-Betriebs des Unternehmens.

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Nomentia Liquidity führt alle Cashflow-Daten zusammen und bietet so einen umfassenden Überblick über Liquidität, Cashflows und Devisenpositionen für optimierte Finanzierungsstrategien. Die Lösung automatisiert die Datenerfassung, analysiert historische Cashflows und überwacht globale Cash-Positionen, um Liquiditätsrisiken zu erkennen und zu minimieren. Sie verbessert die Entscheidungsfindung, steigert die Effizienz und sorgt für ein besseres Cashflow-Management.

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Cash Forecasting 

Die umfassende Cashflow Forecasting-Lösung von Nomentia sammelt automatisch Daten aus verschiedenen Quellen wie Unternehmen, Banken und ERP-Systemen und führt automatische Prognosen und Abweichungsanalysen durch, um Ist-Werte mit Prognosen zu vergleichen. Sie ermöglicht flexible Prognosen auf jeder Ebene und für jeden Zeithorizont, wobei historische Trends, saisonale Muster und externe Faktoren berücksichtigt werden. Dabei werden die Cashflows in Transaktionswährungen erfasst, um das Wechselkursrisiko zu steuern. Die Lösung bietet Unternehmen den Vorteil, dass sie genaue Prognosen zum Betriebskapital liefert, Szenarioanalysen ermöglicht und Daten aus Bilanzen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie konzerninternen Abstimmungen integriert, um akkurate kurz-, mittel- und langfristige Prognosen zu erstellen.

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Cash Management im Jahr 2025: Wie bleibt man am Ball?

Obwohl technologische Lösungen einen Großteil der Arbeit im Bereich des Cash Managements revolutioniert haben, sind sie kein Allheilmittel für alle Herausforderungen. Viele Unternehmen glauben, dass die Einführung fortschrittlicher Tools und Automatisierung ausreicht, um Ineffizienzen zu beheben. Die wahre Komplexität des Cash Managements ergibt sich jedoch aus tieferen, strukturelleren Problemen, die sich nicht allein durch Technologie lösen lassen, sondern strategische Erkenntnisse und eine angemessene Ausrichtung auf die Geschäftsziele erfordern.

  1. Die Grundlagen verstehen: Beim Cash Management geht es nicht nur um die Verarbeitung von Zahlungen oder die Verwaltung der Liquidität in Echtzeit. Es erfordert ein solides Verständnis der zugrunde liegenden Faktoren der Cashflow-Prognose und des Liquiditätsmanagements, ganz zu schweigen von der Prozesskonsolidierung. Wenn Unternehmen diese Kernbereiche nicht vollständig verstehen, kann kein noch so ausgefeilter technologischer Ansatz diesen Mangel ausgleichen. Technologie kann auf dem Papier Verbesserungen ermöglichen, aber ohne diese grundlegenden Faktoren kann sie nicht definieren, wie das Cash Management aussehen sollte.

  2. Mit weniger mehr erreichen: Die Teams für Cash- und Treasury-Management werden selten größer, und es ist zu einem Trend geworden, dass Unternehmen von ihnen erwarten, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. In einem solchen Umfeld mag es sich wie der richtige Schritt anfühlen, neue Technologien hinzuzufügen, aber das löst nicht das eigentliche Problem. In einer solchen Situation besteht die eigentliche Herausforderung darin, Aufgaben zu priorisieren, Arbeitsabläufe zu rationalisieren und zu entscheiden, welche Prozesse automatisiert werden sollten und welche menschliches Fachwissen erfordern. Systemlösungen für Cash Management können Routineaufgaben übernehmen, aber für Entscheidungen auf höherer Ebene sind kritisches Denken und Erfahrung erforderlich.

  3. Die Kluft zwischen Bewusstsein und Handeln: Es ist eine Sache, die Notwendigkeit eines verbesserten Cash Managements zu erkennen, und eine andere, zu wissen, wie man es effektiv angeht. Technologie kann zwar Transparenz in Finanzabläufe bringen, aber sie bietet nicht automatisch eine Anleitung zum Erfolg. Unternehmen müssen zunächst ihre spezifischen Schwachstellen und die Ineffizienzen in ihren Abläufen identifizieren, bevor sie erwarten können, dass ein System eine sinnvolle Verbesserung bietet. Ohne Klarheit über die Prioritäten können selbst die fortschrittlichsten Tools für das Cash Management dazu führen, dass Unternehmen mit denselben Problemen zu kämpfen haben.

  4. Die richtige Partnerschaft ist wichtig: Die Wahl des richtigen Technologieanbieters ist genauso wichtig – wenn nicht sogar wichtiger – wie die Wahl der richtigen Technologie. Unternehmen sollten nach Anbietern suchen, die nicht nur über technische Fähigkeiten, sondern auch über fundiertes Fachwissen im Bereich Cash Management verfügen. Der richtige Partner muss genau wissen, welche Prioritäten in jeder Phase der Implementierung zu setzen sind, und kann wertvolle Ratschläge dazu geben, wie die Technologie auf die übergeordneten Unternehmensziele abgestimmt werden kann. Erfahrung, Branchenkenntnis und ein klarer Fokus auf Ergebnisse sind genauso wichtig wie die Software selbst.

Letztendlich kann Technologie zwar eine große Hilfe sein, sie ist jedoch kein Ersatz für die strategische Entscheidungsfindung, das Fachwissen und die Partnerschaft, die für eine echte Umgestaltung der Praktiken im Bereich Cash Management erforderlich sind. Ohne diese Elemente ist es nahezu unmöglich, den Trends im Cash Management einen Schritt voraus zu sein und einen echten Mehrwert zu erzielen.

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Quellen